Ölpest nun auch in Österreich: Kürbiskernölkatastrophe bedroht Umwelt!

31. August 2012 | Von | Kategorie: Chronik

Nach der verheerenden Ölpest vor den Küsten Louisianas kam es am Wochenende auch in Österreich – einem der bedeutendsten kernölexportierenden Länder der Welt – zur Katastrophe. Die Weststeiermark ist von einer Kernölflut bedroht, nachdem in der Nacht auf Sonntag eine Kaltpressung übergelaufen war. Bundespräsident Dr. Heinz Fischer reiste noch am Montag nach Deutschlandsberg, um sich ein Bild vom Ausmaß der Verheerungen zu machen. Er sagte der Region die volle Unterstützung der Republik zu und versprach, den Erzeugerring Steirisches Kürbiskernöl – der Konzern hatte die Kaltpressung durchgeführt – rigoros zur Verantwortung zu ziehen.

„Kürbiskernöl, unter Gourmets auch als braun-grünliches Gold bekannt, macht Flecken, die nie mehr rausgehen“, erklärt Hartmuth Eberhard, Professor für Kaltpressungswesen an der Universität für Bodenkultur in Wien gegenüber salamiNEWS . Täglich treten aus der Pressanlage tausende Liter Kernöl aus und gefährden Flora und Fauna. Man könne noch von Glück sprechen, dass es in Österreich – anders als am Nordpol – fast keine reinweißen Tiere gebe. Trotzdem gehe der Schaden in die Millionen.

In einer ersten Stellungnahme bestätigten Bernhard Glawogger vom Erzeugerring Steirisches Kürbiskernöl sowie Franz Labugger, Obmann der steirischen Kernölbauern den Unfall, versicherten aber, dass alles Menschen Mögliche unternommen werde, das Leck zu stopfen. Noch diese Woche werde versucht, den unkontrollierten Austritt mit einem so genannten Weißbrotpfropfen zu verschließen. „Wir sind uns durchaus der Gefahren druch Kaltpressungen bewusst, garantieren jedoch, dass in der Steiermark Kernölgewinnung nur mit modernster Technik und unter größtmöglicher Schonung der Umwelt betrieben wird. Trotzdem seien Unfälle nie gänzlich auszuschließen“, erklärt Glawogger.

Dem widerspricht Dr. Christian Bussau, Kernö lexperte von Greenpeace: „Die Gier nach dem immer teurer werdenden grünen Gold hat leider dazu geführt, dass es in den letzten Jahren zum unkontrollierten Abbau von Kürbiskernen und zu Kaltpressungen in Wild-West-Manier gekommen ist!“ Immer wieder kam es zu Austritten großer Mengen Rohkernöls in Flüsse, Bäche und Seen. Die Rechnung hätten – wie so oft in solchen Fällen – die Natur und die Bevölkerung zu zahlen, die aber kaum vom Reichtum der Kernölkonzerne profitierten.

Durch die aktuelle Umwelttragödie steigt nun der öffentliche Druck auf die Kernölkonzerne weiter. Die Kernölindustrie versprach daher gestern in einer Presseaussendung, in den nächsten Monaten gemeinsam mit Greenpeace und dem Center for Strategic and International Kernöl Studies mit Sitz in Bad Gams, einen nationalen Sicherheitsplan zu erarbeiten. Vor allem gehe es darum, neben der Sicherheit der Pressanlagen auch entsprechende Weißbrotdepots an strategischen Punkten in der ganzen Steiermark aufzubauen, um jederzeit über genügend Auftunk-Power zu verfügen. Das sei zwar nicht billig, aber man rechne mit einem nationalen Schulterschluss und einer finanziellen Beteiligung der Republik Österreich und des Landes Steiermark, heißt es seitens des Erzeugerrings Steirisches Kürbiskernöl.

Für salamiNEWS Christoph Moser und Michael Schiebel

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Originally posted 2010-06-01 21:00:42.

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