Angehender Polizist schafft über 60% beim Diktattest – Verdacht auf Betrug enthärtet
13. Oktober 2013 | Von Michael Schiebel | Kategorie: ChronikWien – Die zuletzt anhaltende Serie der Negativschlagzeilen um die österreichische Polizei dürfte eine kleine Pause erfahren. Wie salamiNEWS vor wenigen Tagen berichtete, wurde der Wiener Rekrut, Thomas Valeczek (23), des Betrugs beim Diktattest während der Aufnahmeprüfung zur Polizei verdächtigt. Die 60 Prozent, die Valeczek erreichte, sorgten für Aufregung und schürten Misstrauen. „Dieses Ergebnis ist in der Tat ein sehr ungewöhnliches und wirft natürlich Fragen auf“, so Professor Hamolter, Leiter der Prüfungskommission. „In der Regel liegt das Durchschnittsergebnis bei 45 Prozent, und das auch nur an guten Tagen.“
Einen Tag nach Bekanntwerden der „Schummelaffäre“, war Polizeisprecher Hahslinger um Deeskalation bemüht. Umgehend wurde eine Wiederholung des Tests angeordnet, allerdings nur für Valeczek. Um „allen Missverständnissen vorzubeugen“, wurde dafür eigens ein neuer Saal gemietet. Auch bei der Auswahl der diktierten Lektüre wurde jedem Manipulationsverdacht vorgebeugt. Man wechselte von Tom Turbos „Die plappernde Pizza“, zu einem etwas anspruchsvolleren Text aus „Die Nacht der Weißwurst-Vampire“ von der Knickerbocker Bande. Wenige Minuten nach dem Ende der nicht öffentlichen Prüfung stand fest, dass der Betrugsverdacht gegen Valeczek unbegründet war. Zwar reichte es beim zweiten Mal „nur“ für 52 Prozent, aber auch das sei laut Hahslinger „immer noch beachtlicher Wert“ und „mehr als ausreichend, um eine erfolgreiche Karriere bei der Polizei zu starten“.
Valeczek selbst zeigte sich sichtlich erleichtert und freute sich, dass diese „nervliche Tortur“ schließlich ihr Ende gefunden hatte. Er sei nun aber nicht mehr sicher, ob er für den Polizeidienst nicht überqualifiziert sei und erwäge eine Karriere als Drehbuchautor beim ORF.
Für salamiNEWS : Francois Plaiasu
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Originally posted 2010-10-11 10:22:13.