Wien – Bei seinem Versuch neue Wählerschichten für die ÖVP zu gewinnen stößt Generalsekretär Fritz Kaltenegger auf unerwartete Schwierigkeiten. Eine Zielgruppe, die die ÖVP in der Vergangenheit vernachlässigt hat, soll ab sofort gewonnen werden: die Frauen. Bei seinem Versuch die ÖVP “weiblicher” zu machen dürfte der neue ÖVP-Generalsekretär viele seiner Parteikollegen überfordern. “Ja es stimmt, dass nicht alles so schnell geht wie ich es gerne möchte”, erklärt Kaltenegger. “Trotz guter Argumente hat es NR-Präsident Fritz Neugebauer abgelehnt zur Angelobung ein  dunkelblaues, knielanges Kostüm mit Stöckelschuhen zu tragen. Aber beim Neujahrsempfang des Bundespräsidenten hätten wir ihn fast zu einem langen – erotisierend roten – Abendkleid überredet.”

Aber nicht nur die Sturheit des langjährigen Beamtengewerkschafters macht es Kaltenegger schwer, seine ÖVP weiblicher zu machen. Oft sind ÖVP-Mandatare zwar gewillt sich radikal ihren femininen Seiten anzunähern, scheitern aber an der praktischen Umsetzung. “Der Kollege Stummvoll hat sich z.B. bei einer Ganzkörperenthaarung mit seinem Nassrasierer so schwer am Hoden verletzt, dass er eine Nacht in der Ambulanz des AKH verbringen musste und jetzt ein bisserl wie der Faymann klingt”, erklärt Kaltenegger. “Aber er ist mit vollem Einsatz bei der Feminisierung dabei.” Der Vorarlberger NR-Abgeordnete Karlheinz Kopf verletzte sich mittelschwer, als er seine Solidarität mit jungen allein erziehenden Müttern beweisen wollte und sich bei einer unsachgemäßen Benutzung einer Mutter-Milch-Pumpe die rechte Brustwarze verstümmelte.

Kaltenegger will sich aber durch derartigen Dilettantismus nicht von seinem Vorhaben abbringen lassen, der ÖVP ein weiblicheres Gesicht zu verpassen. “Als ersten Schritt haben wir den Willy Molterer und Adelheid Irina Fürntrath-Moretti rasiert und mit selbstbräunender Creme ausgestattet”, erzählt Kaltenegger. “Und nächste Woche beginnen wir unsere Seminarreihe in der politischen Akademie der ÖVP: Der metrosexuelle Mann und die christlich soziale Ethik auf dem Weg zur feminisierten Transsexualität.”

Selbst wenn alle diese Aktivitäten nicht zum gewünschten Ziel führen, hat Kaltenegger noch einen Trumpf in der Tasche. “Manche Kollegen haben ernsthaft darüber nachgedacht die Partei für Frauen durchlässiger zu machen. Aber bevor wir zu solchen Radikallösungen greifen, werden wir alle anderen Optionen ausschöpfen”, meint ein zuversichtlicher ÖVP-Generalsekretär.

Originally posted 2009-01-14 22:38:21.