Schwere Touristenplage im Osten Österreichs!
1. November 2011 | Von Michael Schiebel | Kategorie: ChronikWien – Der verregnete Mai und die Wochen währende Trockenheit und Hitze im Juni und Juli haben im Osten Österreichs zu einem ungewöhnlichen Anstieg der Touristenpopulation geführt. Ein Atlantiktief verspricht zwar kurzfristige Besserung, doch Experten warnen: Es sitzen noch tausende Touristen unentdeckt in Hotelzimmern, und es sollen bis zum Ende der Saison noch mehr werden. Die Bevölkerung leidet heuer besonders unter der Touristenplage, doch fehlt es nach wie vor an wirksamen Mitteln, um sich gegen die Quälgeister zu schützen.
„Langsam dahinrollende Autos oder gar Busse, welche den Eintritt der nächsten Rotphase auf Ampeln regelrecht erzwingen, in Herden auftretende Fußgänger, die mit offenen Mündern jedwedes Ampelsignal ignorierend Minuten lang Straßen überqueren, albern gekleidete Menschen die in breiter Formation ganze Fußgängerzonen- oder Gehwegbreiten schlendernd vereinnahmen – wer kennt sie nicht, die Quälgeister insbesondere im Städtetourismus“, erklärt Prof. Dr. Eckart Pechaczek, Schädlingsexperte an der Universität Wien. Diese verheerenden Folgen vermehrten Touristenauftritts seien heuer eine besonders harte Prüfung für die ortsansässige Bevölkerung und doch nur die Spitze des Eisberges.
Zwar verspreche ein Atlantiktief vorübergehend Linderung, doch hätten Experten zu Folge noch nicht einmal die Hälfte der diesjährigen Sommertouristen ihre Brutstätten verlassen. Mit weiteren Wellen einfallender Schädlinge sei zu rechnen. Auch hätten sich die Virenstämme weiterentwickelt. Kannte man früher vor allem drei Hauptgattungen des gemeinen Sommerurlaubers, nämlich Sommerfrische-, Städte- und Festspieltouristen, so haben sich in den letzen Jahren der gefährliche Wellness- und der (mit dem seit Jahren in den Alpen auftretenden Winterurlauber verwandte) Aktivtourist entwickelt.
Wie man sich gegen Touristen wirksam schützen kann, liegt nach wie vor im Dunkeln. Experten anderer europäischer Touristenzentren wie Rom oder Paris, raten der betroffenen Bevölkerung, Aufenthalte im Freien zu Spitzenzeiten zu vermeiden und von den Parasiten bekanntermaßen bevorzugte Plätze zu meiden. In der ebenfalls von Touristen fast ganzjährig gequälten italienischen Lagunenstadt Venedig hingegen setzt man auf Touristenfallen, so genannte Trattorias. Damit sollen die Touristen vergiftet werden. Positiver Nebenaspekt: überlebenden Quälgeistern wird gleichzeitig eine wichtige Lebensgrundlage entzogen, nämlich Geld. Österreichische Tourismusforscher haben dieses Prinzip weiter entwickelt und zur generellen Abzocke verfeinert. Darüber hinaus verfügen die Menschen im Nahbereich der Alpen aber auch über ein natürliches Tourismusantigen, das sich in Touristen abschreckenden Charakterdefekten wie Dauergrant und fiese Ausstrahlung manifestiert. Doch all das wirkt (noch) nicht zuverlässig. Prof. Pechaczek ist überzeugt, dass man wohl auch in Österreich auf die eine oder andere Art mit der Plage leben wird müssen. Schwere Drogen oder Alkohol könnten dabei aber spürbare Erleichterung verschaffen.
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Originally posted 2010-08-04 10:57:02.