Schisprung-Triumphator Amman überführt: Schweizer sprang mit regelwidrigen Bändern im Knie!
23. März 2010 | Von Michael Schiebel | Kategorie: SportInnsbruck, Planica – Einen der größten Fälle von Sportbetrug deckten diese Woche Ermittler eines privaten bulgarischen Sicherheitsdienstes im Auftrag des Österreichischen Schiverbandes auf: Der Schweizer Schiflugweltmeister, Doppelolympia- und Gesamtweltcupsieger im Schispringen Simon Amman sprang offensichtlich die gesamte Saison mit verbotenen Bändern im Knie (siehe Abbildung: 1a). Der ÖSV beantragt daher noch diese Woche die Aberkennung aller Medaillen und Weltcupsiege sowie eine lebenslange Sperre für den ertappten Überflieger.
„Wir haben dem Amman schon bei den Olympischen Spielen in Vancouver nach dem ersten Sieg seine Sprungschi geklaut und sind drauf gekommen, dass der mit verbotene Bandln an der Bindung springt“, erklärt ÖSV Sprung Cheftrainer Alexander Pointner gegenüber salamiNEWS. Der internationale Schiverband und das IOC haben aber damals „wie immer gegen uns Österreicher entschieden“, so der immer noch aufgebrachte Springerchef. Dieser Betrug sei aber offensichtlich nur die Spitze des Eisberges gewesen, wie sich nun herausstelle. Die unerklärliche Überlegenheit des Schweizers erscheine nun in einem anderen Licht: Denn Amman sprang seit einer Knieoperation im Sommer 2009 mit regelwidrigen Bändern im rechten Knie.
„Wir haben eines seiner Bänder an der Sportmedizin in Innsbruck untersuchen lassen“, erklärt der scheidende Nordische Sportdirektor Toni Innauer. Das Ergebnis sei ebenso erschütternd wie wenig überraschend gewesen. Das neuartige Material habe den mäßig talentierten Schweizer durch seine besondere Elastizität praktisch von selbst von den Schanzentischen schnellen lassen, was auch die enormen Flughöhen Ammans direkt nach dem Absprung erkläre. „Die überragenden Weiten ergaben sich danach eigentlich von selbst. Das hätte meine Großmutter auch zusammen gebracht“, erklärt Innauer.
Wie der ÖSV in den Besitz eines der Bänder aus Ammans rechtem Knie gekommen ist, wollte man gegenüber salamiNEWS nicht kommentieren. Der Schweizer liegt seit einem Zwischenfall nach der Siegerehrung bei den Schiflug-Weltmeisterschaften in Planica in einem Laibacher Krankenhaus.
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