Bad Tatzmannsdorf – Kaum Überraschungen gab es heute bei der Bekanntgabe des österreichischen Zuschauer-Teams im Sony HD Camp. “Wir setzen auf altbewährte Kräfte und lassen uns nicht auf Experimente ein”, sagte Publikums-Coach Herbert Ledolter gleich zu Beginn der Pressekonferenz bei der er seine Mannschaft für das Turnier in Südafrika vorstellte. “Wir sind gerüstet. Die können dort unten so viel Spielfeuerwerk auffahren wie sie wollen, wir werden hier bei uns alles systematisch mies machen”, so Ledolter.

Mit Manfred Hrabcik aus Simmering und Horst Kamlander aus Mürzzuschlag setzt er auf zwei erfahrene Angreifer, die sich ihre ersten Sporen noch zu Zeiten des Schwarz-Weiß Fernsehens verdient haben. “Wenn es hart auf hart kommt machen die Schimpf-Tiraden vom Mandi oft den entscheidenden Unterschied aus”, sagte Ledolter über den 53-jährigen Offensivzuschauer. Auch die aggressive Nörgelsucht von Kamlander habe dem österreichischen Team schon oft den Tag gerettet.

Hinter den Spitzen wird Ledolter den Klagenfurter Routinier Günter Woschnag aufbieten. Er soll mit spitzen Bemerkungen und flachen Schmähs vor allem die Aufmerksamkeit der Stürmer auf besonders kritisierenswerte Umstände des jeweiligen Spiels lenken und so die Steilvorlagen für die österreichischen Angriffe liefern. Woschnag zur Seite steht der 67-jährige Kaisermühlner Josef Penz, von dem sich Ledolter vor allem bei den Spielen der afrikanischen Mannschaften gefährliche Impulse von rechts außen erwartet: “Der Pepi hat bei uns alle Freiheiten. Viele sagen er ist unberechenbar aber wenn ich an seinen unglaublichen Hitler-Vergleich im Spiel Deutschland-Italien bei der letzten WM zurückdenke hat er seine Aufstellung schon mehr als gerechtfertigt”. Als einziger Debütant im Aufgebot steht der junge Marcel Schmutterer. Der burgenländische Newcomer hatte im Training mit einigen blitzschnellen Schiedsrichter-Spottattacken aufgezeigt und sich so eine Platz im Team erobert.

.In der Defensive scheinen wieder altbekannte Namen wie Markus Hopfstedt auf. Der 33-jährige Häuslbauer aus Freistadt ist bekannt dafür, alles kopfschüttelnd mit “Geh bitte” zu kommentieren. Auch Kurt Feistritz aus Wörgl wird mit von der Partie sein und soll durch Sprüche wie “Na so toll wor des a ned” dafür sorgen, dass selbst wenn dem österreichischen Angriff angesichts atemberaubender WM-Spielszenen kein Raum zum raunzen bleibt, keine Begeisterung nach hinten durchdringt.

Österreichischer Schlussmann wird Erwin Marcik aus Zwettl sein. “Er ist unser Ruhepol. Auch wenn alles schief läuft und es nichts zu kritisieren gibt, kann man sich darauf verlassen, dass der Erwin da steht, eine Zigarette raucht und still alles schlecht findet”, so Ledolter.