Mit Melange, Strudel und bunten Vögeln: Österreichs Spionage-Elite im kalten Krieg!

1. Dezember 2012 | Von | Kategorie: Chronik

Wien – Die von der Wochenzeitschrift Profil letzte Woche ins Rollen gebrachte tschechisch-österreichische Spionage-Affäre weitet sich immer mehr aus. Nun liegen neue brisante Details zur Causa Zilk vor. Demnach war nicht nur der Exbürgermeister involviert. Weitere prominente Vertreter aus Politik und Medien werden in – salamiNEWS exklusiv vorliegenden – Originaldokumenten schwer belastet.

Aus den Unterlagen geht hervor, dass auch ein wichtiger Zeitungsmacher schon in den Sechziger Jahren unter dem Decknamen Cato für den tschechischen Geheimdienst tätig war. „Cato übergibt seinem Führungsoffizier Maschek detaillierte Pläne vom Tiergarten Schönbrunn und fotografische Aufnahmen vom Vorhof des Kanzleramts”, heißt es in dem Dokument. Und weiter: „Cato verweigert die Annahme von Geld, verlangt aber, mit Eure Eminenz angesprochen zu werden. Darüber hinaus verlangt Cato belastendes Material über einen anderen Medienmann namens Kurt F (Deckname Habicht).”

Auch Ex-Vizebürgermeister und Vizekanzler Erhard Busek wird schwer belastet: „Der junge ÖVP-Politiker wird ab sofort unter dem Decknamen Busek für uns arbeiten.” In einer späteren Aktennotiz heißt es dann: „Busek übergibt seinem Führungsoffizier Deschek ein Tiramisu-Rezept im Wiener Cafe Landtmann. Als Bezahlung akzeptiert er zwei Melange und einen Apfelstrudel mit Schlagobers, verweigert aber die Quittung. Am Ende des Gesprächs fragt Busek, ob er seinen Decknamen ab sofort auch offiziell führen dürfe”, was vom tschechischen Geheimdienst offensichtlich akzeptiert wurde.

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Originally posted 2009-03-30 21:30:27.

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