Fußball in Südafrika: Weg mit Vuvuzelas, her mit Rassismus, Hassgesängen und Böller!

28. Juni 2009 | Von | Kategorie: Sport

Johannesburg, München, Madrid, Rom – Immer mehr europäische Fußballfunktionäre und Fußballer beschweren sich über den Höllenlärm, den die afrikanischen Fans beim Confederations-Cup in Südafrika mit ihren Plastiktrompeten, den Vuvuzelas, machen. Sie fordern jetzt klare Regeln, damit sich bei der WM 2010 in Afrika auch europäische Mannschaften angefeuert fühlen.

„Wir erwarten uns, dass die FIFA ein Machtwort spricht um dieses unselige Trompeten abzustellen“, erklärt Guiseppe Calcio, Vizepräsident des italienischen Fußballverbandes. „Wir wollen traditionelle Fans, die mit rassistischen Gesten, Hassgesängen und bengalischen Feuern für Stimmung sorgen.“ Es könne nicht sein, dass tausende gut gelaunte Menschen mit Plastiktrompeten ernsthaften Fußball ad absurdum führen.

Auch der deutsche Fußballverband ist über die harmlose, ausgelassene und freundliche Stimmung in den Stadien entsetzt. „Wir müssen schon auch an die echten Fans denken und anerkennen, dass echte brutale Randale mit Kindertrompeten und blödem Grinsen nicht möglich sind“, erklärte ein Sprecher des DFB. „Es besteht schon der Verdacht, dass wir mit den Vuzuelas eine völlig neu Form des kollektiven Drogenrausches erleben, deren gesundheitliche Auswirkungen nicht abzuschätzen sind.“ Allerdings gesteht auch der DFB zu, dass durch den Dauerlärm der Vuvuzelas den TV-Zusehern viele verbale Peinlichkeiten diversere Sportkommentatoren erspart bleiben und damit einen kaum einzuschätzende Dienst an der geistige Volksgesundheit der Bevölkerung leisten.

Auch der ÖFB hat sich den europäischen Protesten gegen die Vuvuzelas angeschlossen, auch wenn die Chance auf einer Teilnahme des Teams bei der WM 2010 gegen Null tendiert. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass man in einem Stadion ohne Ultras-Transparenten, ohne mehr oder weniger offene Anspielungen auf das Führergeburtstag und ohne wüsteste und ordinärste Beschimpfungen bzw. Verhöhnungen, nicht gut spielen kann“, meint auch ÖFB-Generalsekretär bzw. Generaldirektor Gigi Ludwig. „Wenn man schon in Afrika mit einer Fußball-WM Entwicklungshilfe betreibt, dann kann man zumindest Respekt vor unseren traditionellen Werten erwarten.“

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