44-jähriger Weinbauer aus Gumpoldskirchen verstaatlicht – Tausende stellen Anträge an ÖIAG!

18. Oktober 2012 | Von | Kategorie: Wirtschaft

Nach der Kommunalkredit, der achtgrößten Bank des Landes, wurde gestern der 44-jährige Weinbauer Josef Tsedalscek aus Gumpoldskirchen zu 96 Prozent von der neuen Banken Gesellschaft der ÖIAG übernommen. „Ein finanzieller Kollaps von Tsedalscek hätte unabsehbare Folgen für das finanzielle Gefüge der Region Gumpoldskirchen und Niederösterreich-Süd gehabt,“ erklärte Klaus Liebscher, Chef der ÖIAG-Banken-Gesellschaft. „Mit der Stabilisierung des Mannes können alle beruhigt in die Zukunft blicken.“

Tsedalscek hatte über Jahre Körperschaften und regionale Zweigstellen der Raiffeisen Niederösterreich mit günstigen Krediten versorgt. Der Weinbauer hatte sich, unter Vorspiegelung falscher Tatsachen, als „Gemeinde Gumpoldskirchen“ bei der Kommunalkredit billige Kredite besorgt und diese dann mit kleinem Zins-Aufschlag als Sub-Kredite weitergegeben. Durch den Kollaps der Finanzkonstruktion wurden fünf Zweigstellen der RZB und vier weitere Gemeinden in Niederösterreich beinahe in den Abgrund gerissen.

„Also das System Tsedalscek ist doch glatter Betrug,“ empört sich Ing. Hans Bernkopf, Fillialleiter der Raiffeisen Gumpoldskirchen. „Wenn jetzt schon an sich honorige Bürger mit solchen Luftschlosskonzepten Geld abzocken, was bleibt da noch für uns Bankster und Finanzberater?“ Und auch ein Niederösterreichischer Gemeinderat, der aufrgund der politischen Situation in Niederösterreich anonym bleiben will, fühlt sich hinters Licht geführt: „Also diese windschiefen Handlungsweisen und vor allem auch der Rettungsanker durch den Steuerzahler müsste eigentlich der Politik und den Banken vorbehalten bleiben.“

„Ich habe mir nach einer langen Nacht in meinem Weinkeller, das Bankenkonzept der Kommunalkredit angeschaut und mir gedacht, wenn die davon 50 Jahre gut leben können, dann kann ich das auch,“ rechtfertigte sich Tsedalscek. „Von der Finanzkrise bin ich genauso überrascht worden, wie die Kommunalkredit.“

Der Bund hat jetzt den Weinbauer Tsedalscek zu 96 Prozent übernommen. „Nur unseren Ziegenbock W. Faymann, hat die SPÖ-Gumpoldskirchen mit 4 Prozent erworben,“ erklärt Tsedalscek den Deal. „Der Bock heißt so, weil die beiden die gleiche Stimme haben,“ lacht Tsedalscek verschmitzt.

Inzwischen sieht sich die ÖIAG mit tausenden Verstaatlichungs-Anträgen aus der Bevölkerung konfrontiert. Die BürgerInnen fordern gleiches Recht für alle, und wollen auch unter den Schutzschirm des Bundes. Darunter auch Hermine Berger, 42-jährige ÖBB-Frühpensionistin aus Wien Simmering. „Ich habe bei der Bank Austria einen Kredit aufgenommen, und dann meinem Sohn, dem Volltrottel, mit ein paar Promille mehr an Zinsen, weitergegeben habe. Inzwischen sind meine Zinsen gestiegen und ich kann mir das nicht mehr leisten,“ erklärt Berger. „Ich erwarte mir jetzt schon, dass der Herr Liebscher auch mich verstaatlicht.“

Bei der ÖIAG sieht man sich angesichts der logischen Argumentation Tausender betroffener Menschen mit einem Dilemma konfrontiert. „Das war nicht vorherzusehen und wir müssen mit der Regierung zu diesem Thema Gespräche führen,“ sagt Hannes Androsch, Vorstand in der neuen Banken-ÖIAG. „Das Problem mit den Finanzmärkten im Moment ist, dass wir seit Jahren nichts, aber auch gar nichts vorhergesehen haben und jeden Tag aufs Neue wie Deppen dastehen.“

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Originally posted 2008-11-09 19:18:03.

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2 Kommentare auf "44-jähriger Weinbauer aus Gumpoldskirchen verstaatlicht – Tausende stellen Anträge an ÖIAG!"

  1. Scuba sagt:

    Ich möchte auch verstaatlicht werden da ich zuletzt mein Konto überzogen hatte (Kredit) und mit dem Geld einen Freund zum Essen eingeladen hatte (Da er sich revanchieren möchte ist das doch auch als Kredit zu sehen).

    Ansonsten freue ich mich immer wenn ich eure/deine Tatsachenberichte zu lesen finde. Nur weiter so

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  2. werner sagt:

    kann i den Tsedalscek von der ÖIAG leasen?

    Der Mann ist eine gute Grundlage für ein Imperium :-)

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