Konsumentenschützer warnen: Immer mehr Staaten tappen in die Schuldenfalle!

29. September 2011 | Von | Kategorie: Wirtschaft

Brüssel – Waren es früher vor allem jüngere Nationen und Diktaturen, die durch den Konsum aufwendiger Waffensysteme oder bürgerkriegerisches Freizeitverhalten Schuldenberge anhäuften, trifft sie nun zusehends auch ältere Demokratien wie beispielsweise Griechenland: Die Schuldenfalle! Aufgeblasene bürokratische Apparate, sinkendes Steuereinkommen und sorgloser Umgang mit Wahlgeschenken seien Hauptursachen dafür, dass immer mehr Staaten den Gang vor den Konkursrichter anzutreten hätten, warnen Konsumentenschützer.

„Wir beobachten die Entwicklung seit längerem mit großer Sorge. Griechenland – immerhin die Wiege der Demokratie – ist nur die Spitze des Eisberges und ein trauriges Beispiel für den zusehends sorglosen Umgang mit Geld auch durch die Staatengeneration 2.000 Plus“, ist Sebastian Schuller von der Staatsschuldenberatungsstelle in Brüssel überzeugt. „Viele Länder, nicht nur in Europa, leben einfach auf zu großem Fuß.“ Es können sich nicht ausgehen, immer weiter geborgtes Geld auszugeben, ohne sich den Kopf darüber zu zerbrechen, wie man es zurückzahlen wird. Zinsschwankungen, Weltwirtschaftskrisen und Währungsspekulanten trügen zur Verschärfung der Lage bei. „Irgendwann sitzt so ein Regierungsoberhaupt dann über seinen unbezahlten Rechnungen und weiß nicht mehr, wie ersiebegleichen soll“, erklärt Schuller. Allein um die Zinsen zu bedienen, würden von Großbanken und internationalen Fonds weitere Kredite vergeben, womit die Abwärtsspirale nicht mehr aufzuhalten ist. „Das ist üble Geschäftemacherei auf dem Rücken überforderter Staatslenker“, empört sich Schuller. Dieser Praxis müsse rigoros Einhalt geboten werden.

Neben strengeren Regeln für die Vergabe von Krediten und härteren Strafen für Bauernfänger wie Weltbank und Währungsfonds, sei vor allem Aufklärungsarbeit zu leisten. Nicht jeder Abfangjäger sei notwendig, nur weil der Nachbar einen hat, erklärt Schuller. Auch müsse man sich einfach aufschreiben, wie viel Geld man ausgibt und wie viel man einnimmt bzw. einnehmen wird. Dabei ist die Erstellung von Haushaltsplänen hilfreich. Auf diese Weise lässt sich relativ leicht ein Überblick über die Einkommenssituation und die zu erwartenden Ausgaben bewahren. „Und wenn dann einmal wirklich etwas übrig bleibt, spricht überhaupt nichts dagegen, sich ein neue Autobahn oder größeres Krankenhaus zu gönnen“, zeigt Schuller Verständnis. Dafür arbeite man schließlich hart.

Für salamiNEWS exklusiv aus der Schuldenfalle: Michael Schiebel

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