Stuttgart – Aufhorchen ließ der Bundestrainer der deutschen Fußballnationalmannschaft mit der Aussage, dass seine „Jungs an einem guten Tag Österreich durchaus auch schlagen könnten.“ Zwar werde es gegen den Europameisterschaftsfavoriten in der EM-qualifikationsgruppe A äußerst schwer, aber im Fußball sei eben alles möglich, meint Löw. Experten und Kommentatoren sehen das freilich nüchterner.

So erläutert etwa Franz Beckenbauer in der Bild am Sonntag: „Natürlich gibt es im Fußball immer wieder Überraschungen: Man kann aber davon ausgehen, dass den technisch überragenden Österreichern nach dem überraschenden Punkteverlust beim 4:4 auswärts gegen Belgien keine weiteren Ausrutscher mehr passieren.“ Auch Teammanager Oliver Bierhoff dämpft die Erwartungen: „In dieser Todesgruppe geht es für alle Teams ganz klar um Platz 2 hinter den Österreichern.“ Und auch in Österreich gibt man sich selbstbewusst: „Nach den überzeugenden Darbietungen bei den Heimsiegen gegen die EM-Mitfavoriten Kasachstan und Aserbaidschan hat unsere Serie von drei Spielen ohne Niederlage weiter gehalten“, erklärt Österreichs Teamchef Didi Constantini. Er wolle seine Mannschaft nicht mit den Spaniern der vergangenen Jahre vergleichen, das überlasse er anderen, „aber schlagen können wir uns momentan eigentlich nur selbst“, spricht der Trainer aus, was auch die Quoten an den Wettschaltern zum Ausdruck bringen, und warum er sich auch den Bet365 Bonus gesichert hatte.

Auch für die internationalen Medien scheint der künftige Europameister bereits festzustehen: „Spanien war gestern, Österreich ist heute“, titelt etwa die italienische Gazetta dello Sport und, „Kampfkraft, Dynamik und Technik hören auf Namen wie Stranzl, Standfest und Mayerhofer“, wie es weiter heißt. Auch die französische L´Equipe gerät ins Schwärmen: „Wer diese Österreicher Ball spielen sieht, blickt in die die Zukunft des Fußballsports. Präzises Kurzpassspiel, zum Teil schneller als das menschliche Auge, ständiges Pressing und überraschende Ideen sind die Basis für die österreichische Torfabrik. So macht Fußball wieder Spaß“, jubelt der Chefredakteur in einem Kommentar. Einzig in der Abwehr neige man mitunter zu Lässigkeiten. Doch wer wolle dies den Ballzauberern aus den Alpen angesichts ihrer drückenden Überlegenheit verdenken. Und auch die Süddeutsche stimmt in den Reigen ein: „Wer diese Österreicher sieht, vergisst Silva, Fabregas und Co. Da ruht selbst der eigene Patriotismus für 90 Minuten und man hofft, dass man sich vielleicht im Endspiel der Europameisterschaft noch einmal begegnet. Denn wer weiß, vielleicht wiederholt sich ja das Wunder von Bern.“