ORF und Fußballbundesliga – Oberhauser: „Die entspricht genau unserem Niveau!“

5. April 2010 | Von | Kategorie: Sport

Wien – Der ORF jubelt über einen neuen TV-Vertrag mit der österreichischen Bundesliga. In den nächsten drei Jahren wird der ORF wieder 36 Spiele der Bundesliga live übertragen. „Wir freuen uns sehr. Die österreichische Fußball-Meisterschaft – also überbezahlte Akteure, die auf einem lächerlichen Niveau agieren und sich selbst dabei maßlos überschätzen – entspricht genau unseren Vorstellungen von grandiosem Fernsehen“, erklärte ein euphorisierter ORF-Sportchef Elmar Oberhauser. „Überbezahlte Akteure, die auf niedrigstem Niveau leisten und sich dabei maßlos selbst überschätzen ist im Prinzip genau die Kernstrategie des ORF selbst.“

Oberhauser ist davon überzeugt, dass die Zukunft der öffentlich rechtlichen Institution ORF in der professionellen Umsetzung peinlicher Selbstdarstellung und Niveaulosigkeit liegt. „Wenn man sich die internationalen Rankings ansieht, dann liegt der ORF tatsächlich mit dem österreichischen Fußball auf Augenhöhe“, ergänzte Oberhauser. „Internationale Beobachter lachen sowohl bei der Qualität unserer Nachrichtensendungen als auch bei österreichischen Cup-Schlagerspielen. Und mit der erfolgreichen Programmierung von Chili-TV und vielen weiteren Highlights bringen wir auch die Zuschauerquote endlich auf das Niveau der ADEG-Ersten-Liga.“

Die vielen Millionen Euro Gebührengelder für die Bundesligarechte seien außerdem eine Investition in einen schlankeren und kosteneffizienteren ORF. „Wir kaufen uns damit uneingeschränkten Zugang zu den vielen Ultras, Skinheads und weiteren unterprivilegierten Schichten aus denen die Fußball-Fan-Szene besteht“, erklärte Oberhauser. „Wir können dann in Zukunft für unsere Sozial- und Milieureportagen aus den Vollen schöpfen, wenn wir wieder einmal politische Kundgebungen und Events mit passendem Publikum ausstatten müssen.“ Dabei könnte der ORF aus den Synergien große Einsparungspotentiale realisieren, da die Komparsen für Sendungen wie „Am Schauplatz“ oder „Report“ statt mit Bargeld mit billigen Jahresabos ihrer Lieblingsvereine und Fanartikeln bezahlt bzw ausgestattet  werden könnten.

Besonders wichtig sei der Erwerb der Bundesliga-Rechte auch im Hinblick auf die zunehmende Internationalisierung des TV-Geschäftes. „Auch wir brauchen international erfahrene Korrespondenten- und Reportageteams, um im weltweiten Medien-Geschäft bestehen zu können“, meinte Oberhauser. „Jetzt bekommen viele ORF-Teams wieder die Möglichkeit in internationale Krisen- und Spannungsregionen  wie z.B. Kapfenberg, Ried, Graz oder Wien-Hütteldorf tätig zu sein. Die Möglichkeit in fremden Kulturen und sozial angespannten Krisen- und Entwicklungsregionen journalistisch zu arbeiten wird für die besten Köpfe des ORFs unbezahlbar sein.“

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