Ausrangierte Postler: Die heiß begehrte Ware am österreichischen Arbeitsmarkt!

12. April 2013 | Von | Kategorie: Politik

Wien – Immer mehr Ministerien sind vom Vorschlag begeistert, Postbeamte, die in ihrem Unternehmen keine sinnvolle Beschäftigung mehr haben, in völlig neuen Bereichen einzusetzen. Neben Innen- und Justizressort buhlen jetzt vor allem das Verkehrsministerium und das Umweltministerium um die neue Elite am österreichischen Arbeitsmarkt. Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) möchte die ehemaligen Postler in ihrem neu gegründeten „Kompetenzzentrum zur Anpassung der Verkehrsflussgeschwindigkeit an die Baustellenlage“ beschäftigen.

„Jedes Jahr ist ganz Österreich im Sommer von einem Baustellenteppich übersät. Und weil die Leute an manchen Stellen noch unbehindert fahren können, regen sie sich dann bei Baustellen auf“, erklärte Bures auf einer Pressekonferenz. „Unser Ziel ist es, den gesamten Verkehrsfluss Österreichs kompetent zu behindern, damit es den Menschen gar nicht auffällt, wenn sie dann im Baustellenstau stehen.“

Die Aufgabe der ehemaligen Postler im „Kompetenzzentrum zur Anpassung der Verkehrsflussgeschwindigkeit an die Baustellenlage“ wäre es, völlig unmotiviert und irrational einzelne Spuren auf Autobahnen und Schnellstraßen zu sperren. Wenn dann ein völlig entnervter Autofahrer es bis zum Hindernis geschafft hat und daran vorbei will, wird auch seine Spur gesperrt und mit dem Hinweisschild „Spur gesperrt, bitte stellen Sie sich wieder hinten an und nutzen Sie die Nebenspur“ auf die neue Lage aufmerksam gemacht. „Wir glauben, dass das von der Bevölkerung sicher gut aufgenommen wird, denn das ist sie ja schon von den Postämtern gewohnt.“

Aber auch Umweltminister Niki Berlakovich (ÖVP) hat ein begehrliches Auge auf die Postler geworfen. Er möchte sie als „Buckel-Rollies“ für ein neues umweltfreundliches Verkehrskonzept einsetzen. „Immer wenn im Sommer der Ozonwert in einer Stadt wie z.B. Wien oder Linz über einen bestimmten Grenzwert springt, werden wir die Bevölkerung bitten auf das eigene Auto zu verzichten und auf einen Buckel-Rolli umzusteigen“, erklärte Berlakovich. Bei den Buckel-Rollies handelt es sich um ehemalige Postbeamte, die mit Roller-Skates und einem überdimensionierten Kindersitz am Rücken – der auch einem Erwachsenen Platz bietet – ausgestattet sind. Personen, die auf ihr Fahrzeug verzichten wollen, können dann einen Buckel-Rolli bestellen, um sich umweltschonend durch die Stadt kutschieren zu lassen.

„Es hat sich herausgestellt, dass die Buckel-Rollies nicht nur umweltschonend, sondern auch noch unglaublich sicher sind“, ergänzte Berlakovich. „Der durchschnittliche Portbeamte verfügt über eine Knautschzone, die nahezu an die Stabilität einer Sicherheitszelle im Motorsport heranreicht.“  Das Umweltministerium hat in Zusammenarbeit mit ARBÖ und ÖAMTC in den letzten Tagen gründliche Sicherheitstest durchgeführt, um die Verkehrstauglichkeit der Buckel-Rollies zu überprüfen. „Dazu haben wir Postbeamte mit Dummys am Kindersitz jeweils mit 20 kmh, 30 kmh und 40 kmh gegen eine Betonwand laufen lassen und festgestellt, dass es bei den Fahrgästen kaum zu nennenswerten Verletzungen gekommen ist“, sagte Berlakovich.

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Originally posted 2009-08-27 21:00:13.

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4 Kommentare auf "Ausrangierte Postler: Die heiß begehrte Ware am österreichischen Arbeitsmarkt!"

  1. dodo sagt:

    warum schickt man die post-leute nicht zum ORF? dort wären die perfekt. viele wären froh, wenn das programm gar nicht beim adressaten ankommen würde, so wie bei briefen und paketen. das nenne ich synergien.

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  2. Kasa sagt:

    Ich finde die Idee vom Umweltminister schlicht weg absurd und Menschen unwürdig. Natürlich ist es ein heilkes Problem: was soll mit der Überzahl an Postlern passieren? Wie könnte dieses Problem gelöst werden? Aus meiner Sicht, könnten diese Mitarbeiter bei der Postkonkurrenz beginnen, bei Zustelldiensten, bei Veloce, d. h. bei Institutionen, die ähnliche Aufgabenbereiche anbieten wie die Post. Dafür müssten die Staatsdiener natürlich ihre Sicherheit (Beamtenstatus) aufgeben. Alternative: Check der Kompetenzen und Fähigkeiten der Mitarbeiter, Suche nach Alternativen im Öffentlichen Dienst. Dazu bräuchte es wahrscheinlich eine ministerimsübergreifende Arbeitsgruppe. Ich würde mich gerne bei der Lösungssuche beteiligen. Bei Interesse schreiben Sie mir. [email protected]
    Beste Grüße
    Pia Kasa

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  3. Vanderrob sagt:

    Ich hoffe doch sehr das die Betowand nicht beschädigt wurde!
    An meinen Vorposter: wer lesen kann (Tipp: rechts oben, das groß, dick und fett geschriebene Wort unter Achtung) ist klar im Vorteil

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  4. jimmy sagt:

    Find ich cool, so einen Buckel Rolli kann man doch auch verwenden wenn die Ozonwerte nicht überschritten sind.
    Gibts eigentlich auch eine Sportcoupe Version? Zweisitzer Senfte auf Skates?

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