Dalai Lama zertifiziert Windows als buddhistisches Betriebssystem

17. April 2011 | Von | Kategorie: Wirtschaft

Redmond, Dharamsala, Rom – Unterstützung von ganz oben erhält nun der amerikanische Software-Gigant Microsoft. Wie der Konzern in einer Aussendung bekanntgab, hat der Dalai Lama das vielgescholtene Windows zum buddhistischen Betriebssystem erklärt und wird die innovationsarme Kopie eines Konkurrenzprodukts mit dem neu geschaffenen “Buddha inside”-Gütesiegel auszeichnen.

Grundlage für die Vergabe der prestigeträchtigen Auszeichnung waren intensive Tests und der versuchte Dauerbetrieb von Windows im tibetischen Nechung-Kloster. Dabei stellten kahlgeschorene IT-Spezialisten fest, dass ihre Daten mit schöner Regelmäßigkeit im Nirvana landen und die Software neu installiert werden muss, die leidvolle Nutzung von Windows also dem immerwährenden Kreislauf von Werden und Vergehen unterworfen ist. Performance-Tests nach der Reinkarnation des Rechners bestätigten zudem die edle Wahrheit, dass das System nun besser geworden war, und hätte es noch eines Beweises bedurft, so musste man bloß den Bildschirm einschalten: dann war eine neue Stufe der Erleuchtung nicht mehr zu übersehen!

Unterschiedlich fielen die Reaktionen alternativer Heilsversprecher aus. Während sich die Religionsgemeinschaft Apple unbeeindruckt zeigte und betonte, schon lange einem Guru zu folgen, kam es in arabischen Staaten zu Ausschreitungen und Protesten von wütenden Anwendern. Islamische Gelehrte kündigten die Veröffentlichung einer Fatwa an, die alle Windows-Nutzer weltweit zu Märtyrern erklärt, die sich im Paradies 72 unformatierte Festplatten erwarten dürfen. Besonders harsche Kritik am Vorpreschen des Dalai Lama übte freilich der Heilige Stuhl, der von schweren Irritationen sprach und mit dem Abbruch des interreligiösen Dialogs drohte. “Alle Betriebssysteme”, so der für Fragen der Informationstechnologie zuständige Kardinal Finestra, „auch solche, die die Geduld und das Vertrauen des Benutzers in den Allmächtigen derart auf die Probe stellen wie Windows, sind selbstverständlich katholischer Natur!”. Finestra forderte die Gläubigen angesichts des nahenden Osterfestes dazu auf, als Zeichen der Frohbotschaft der Liebe am Karfreitag ihre Computersysteme hinunterzufahren und sie demonstrativ am darauf folgenden Sonntag durch Betätigen der “Power on”-Taste wieder auferstehen zu lassen.

Für salamiNEWS : Andreas Überberger

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