Paranoider klagt Twitter: „Meine Follower treiben mich in den Wahnsinn!“

17. Juni 2011 | Von | Kategorie: Chronik

Hamburg – Ein 47-jähriger ehemaliger Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes und Frührentner brachte letzte Woche eine Klage gegen den US-amerikanischen Onlinedienst Twitter ein. Der Mann fühlt sich als offiziell zertifizierter Paranoia-Patient auf Twitter diskriminiert und psychischen Repressalien ausgesetzt. „Ich wollte einfach nur auch Teil eines großen sozialen Netzes sein“, erklärte Walter P. auf einer Pressekonferenz. „Aber kaum hatte ich mich auf Twitter registriert wurde ich sofort von so-genannten Followers verfolgt, gestalkt und permanent belästigt.“

P. hatte sich nach Jahren der Therapie endlich damit abgefunden, dass er in Parkhäusern, U-Bahnstationen, Supermärkten, Fast-Food-Ketten und an Bankautomaten beobachtet und verfolgt wird, aber dass dies nun auch im Internet so sei habe ihn endgültig in Rage gebracht. „Dieser gesamte Twitter-Dienst ist doch nur ein klarer Versuch sich über Menschen wie mich lustig zu machen“, erklärte P. gegenüber Medienvertretern. „Nicht nur, dass man von an sich wildfremden Menschen auf Twitter verfolgt wird, nein, je mehr Verfolger man hat, desto besser soll es sein. Die Leute die das gestartet haben sollten einmal 24 Stunden in meinem Gehirn verbringen.“ Ihm sei der Humor vergangen und er habe deshalb jetzt ein Klage eingereicht und auch eine Selbsthilfegruppe gegründet.

„Aber auch da hat man mich gleich sabotiert und meinen Hilfeaufruf per Re-Tweet verbreitet und jetzt hat die Paranoia-Selbsthilfegruppe auch schon 235 Followers,“ ist P. verzweifelt. „Welcher hilfsbedürftige paranoide Leidensgenosse meldet sich bei einer Selbsthilfegruppe an, die auch schon wieder von mehr als 200 Menschen verfolgt wird?“ In seiner Verzweiflung hatte sich P. dann vor zwei Tagen bei facebook angemeldet, um weitere Twitter-geschädigte Paranoide zu finden, aber nachdem er innerhalb von 48 Stunden 32 mal getagt und 12 mal angestupst worden war will er nun seine Klage auch auf facebook ausweiten. „Mir geht es nicht ums Geld“, meint P. „Mir geht es darum, dass auch Paranoide wie ich das Recht auf ein soziales Netzwerk haben, ohne permanent verfolgt, kontaktiert oder verunsichert zu werden.“

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Originally posted 2010-05-04 20:25:25.

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2 Kommentare auf "Paranoider klagt Twitter: „Meine Follower treiben mich in den Wahnsinn!“"

  1. workforcetrust sagt:

    Ängsten muss man offensiv entgegentreten! Daher empfehle ich ihm, sein Zertifikat zu zerreißen und dem Leidensdruck nachzugeben, indem er sich noch mehr vernetzt und auf Youtube, Facebook, Twitter, Twitpic, Twitvid, als Frühpensionist aus echtem Schrott und Korn, wie Sokrates die Jugend verführend, selbstvermarktet, um später wieder ein wertvolles Mitglied der solidarischen Hochleistungsgesellschaft werden zu können!

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  2. Tweets that mention Paranoider klagt Twitter: „Meine Follower treiben mich in den Wahnsinn!“ | salamiNEWS - Achtung Satire! -- Topsy.com sagt:

    [...] This post was mentioned on Twitter by Oliver M. Loksa and salamiNEWS, Niko Formanek. Niko Formanek said: Paranoider klagt Twitter: „Meine Follower treiben mich in den Wahnsinn!“ http://bit.ly/baHND8 [...]

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