Immer mehr Fragen rund um die Eheschließung Grasser-Swarovski!

1. Juli 2012 | Von | Kategorie: Wirtschaft

20090927_grasser Wien, Kitzbühel, Weißenkirchen – Wie heute bekannt wurde, geriet die Trauung von Karl Heinz Grasser und Fiona Swarovski noch am 22.10.2005, dem Hochzeitstag selbst, zu einem Zickzack- und Hürdenlauf. Nach der Abgabe des standesamtlichen Eheversprechens gab es eine Nachfrist, von der bisher niemand wusste. Das Rennen um den feschen ehemaligen Finanzminister machte damals die schillernde Society-Größe Fiona Swarovski nach dem sie im letzten Moment die Zweitbieterin Nathalie Corrales-Diez um 1,50 Euro überboten hatte.

Freitag stand der damalige Trauzeuge Walter Meischberger dem Staatsanwalt Rede und Antwort. Am Tag davor hatte Julius Meinl V., als Zeuge ausgesagt.  Eigentlich habe Fiona Swarovski das Rennen um KHG am 22.10.2005 verloren. Hätte das Land Kärnten sein  Vorkaufsrecht für 22 Kristalldelphine, 84 Kristall-Teddybären und eine Kristall-KHG-Anstecknadel ausgeübt, hätte Corrales-Diez gewonnen. Sie bot für Grasser ohne diese Assets 27,30 Euro. Da aber die Kärntner verzichteten, bekam Swarovski den Zuschlag für Grasser um 27,31 Euro.

Die Justiz geht nun der Frage nach, ob es eine undichte Stelle mit Infofluss an Swarovski, die von den persönlichen Freunden Meischberger und Hochegger beraten wurde, gab. Besonders interessiert die Justiz sich für die Tage vor dem Ehevollzug.

Spätestens ab April des Vorjahres (damals wurde das „erste letzte“ Anbot in Form einer Verlobung gelegt, Corrales-Diez führte) gab es eine Nachbesserungsfrist bis 19. Oktober. Danach ging es hektisch zu und „es lief vieles sehr unglücklich“, meint einer, der dabei war. Und: Anders als bekannt, gab es zwischen der standesamtlichen Trauung am 22.10.2005 um 10:00 Uhr und der kirchlichen Segnung um 14:00 Uhr in Weißenkirchen eine weitere Nachbesserungsfrist bis 13:30 Uhr. Das fand die grüne Abgeordnete Gabriela Moser heraus und sie sieht darin „ein äußerst dubioses Verwirrspiel  kurz vor der Eheschließung“, was sie auch dem Staatsanwalt mitgeteilt hat.

Offiziell sagt zu dieser Nachfrist, die der „Fehlerbereinigung“ gedient habe, niemand etwas. Der damalige Standesbeamte kann sich etwa an die Frist „nicht erinnern“. Recherchen von salamiNEWS ergeben den folgenden Ablauf: Am 20.10 gaben Swarovski und Corrales-Diez, im Beisein von Zeugen und Notaren, ein „last and final offer“ für Grasser ab und ein Notariatsakt wurde erstellt. Die Anbote wurden laut Meischberger an Julius Meinl V. übergeben. Am 21.10. um 15:00 Uhr trat in der Anwaltskanzlei Freshfields (sie beriet die Familie Grasser bei der Veräußerung ihres Sohnes) die KHG-Vergabekommission zusammen und stellte die Bestbieterin fest. Dort sei es dann „kompliziert“ geworden, schildert ein Teilnehmer. „Wir haben ausführlich diskutiert, denn es hätte ja noch zu einem Bietersturz kommen können.“ Was er damit meint: Hätte das Land Kärnten die 22 Kristalldelphine, 84 Kristall-Teddybären und die Kristall-KHG-Anstecknadel gekauft, hätte doch wieder Corrales-Diez gewonnen.

Dann musste alles ganz schnell gehen. Grasser informierte gegen 17:00 Uhr im Beisein von Meinl den Kärntner Landeschef Jörg Haider per Telefon über das höchste Angebot für den Kristallschmuck und seine Anstecknadel und bat um „rasche Entscheidung“. Rasch, weil das der Angebot von Corrales-Diez der Familie Grasser vertragsgemäß 0,75 Euro mehr Verkaufserlös für ihren Sohn gebracht hätte. Am nächsten Tag, während die „Fehlerbereinigungsfrist“ lief und die Hochzeitsgäste sich gerade auf dem Weg zur Segnung machten, führte ein Chauffeur des Ministeriums die offiziellen Schreiben mit dem Vorkaufsanbot für Grasser nach Klagenfurt. Die Kärntner Landesregierung entschied dann am 22.10. um 13:25 Uhr und verständigte Grasser in Weißenkirchen. Das Ende ist bekannt: Die Segnung fand statt und Swarovski und Grasser gaben sich das Eheversprechen.

Um die dubiosen Vorgänge rund um die Eheschließung Grasser endgültig aufzuklären, wollen die Grünen einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss einsetzen. Der soll auch eine Antwort auf die Frage bringen: Haben Julius Meinl V. und Karl Heinz Grasser den selben Frisör und sind brisanten Infos rund um die Kaufangebote für Grasser vielleicht so weitergegeben worden?

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Originally posted 2009-10-11 21:30:46.

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