Madoff-Finanzskandal: Betrogene Betrüger fordern staatliche Hilfe – warnen vor Dominoeffekt in der Gesamtwirtschaft!

30. September 2010 | Von | Kategorie: Wirtschaft

Wien, Madrid, London, NewYork – Zahlreiche Opfer des Wall-Street Milliardenbetrügers Bernard Madoff fordern die EU-Staaten auf, ihnen mit Milliarden an Steuergeldern zu Hilfe zu kommen. Nachdem mehrere Großbanken und Supperreiche jahrelang in mühseliger Arbeit Anleger, kleine Sparer und dutzende Steuerbehörden an der Nase herumgeführt und um Milliarden betrogen haben – und diese Milliarden in Fantasiefonds Madoffs steuerschonend über Off-Shore-Gesellschaften angelegt hatten – fordern sie nach der Pleite des Ex-Nasdaq-Chefs staatliche Hilfspakete um die Verluste auszugleichen.

„Wir haben in den letzten Jahren Hunderttausende Euros an Steuerberater, Finanzberater, Banken und Juristen gezahlt, um Millionen am Fiskus vorbei zu schleusen und gewinnbringend anzulegen und sind jetzt geschockt, dass wir um unser Geld betrogen worden sind,“ erklärt ein langjähriger Bank-Austria-Kunde und Madoff-Investor, der aber aus steuer- und finanzrechtlichen Gründen anonym bleiben möchte. „Es war uns ja allen klar – also den Investoren und den Banken – dass Madoff jahrelang betrogen hat. Sonst wären die unglaublich stabilen Renditen nicht erklärbar gewesen. Aber wir sind davon ausgegangen, dass er das mit Insider-Handel und Betrug an den Kleinanlegern gemacht hat. Niemals hätten wir geglaubt, dass ein Betrüger es wagen könnte auch uns zu betrügen.“

Die akribischen, hoch kreativen aber auch unglaublich arbeitsintensiven Anstrengungen der Superreichen, ihrer Banken und Berater, um elegante “steuerschonende” Investmentstrategien zu erfinden und umzusetzen, müssen von der Allgemeinheit, also dem Steuerzahler, auch honoriert werden, meint ein Vertreter einer führenden österreichischen Privatbank, der aus finanz- und steuerrechtlichen Gründen anonym bleiben möchte. “Sie müssen sich das wie mit der Formel 1 und dem normalen Straßenauto vorstellen. Wir leisten die kreative Arbeit, die innovative Entwicklung und die kostenintensive Forschung, wie z.B. Mclaren Mercedes in der Formel 1. In einer Art Trickle-Down-Effect kommt die dann dem kleinen steuerbetrügenden Handwerker Jahre später zu gute – so wie ABS heute in jeder kleinen Durchschnittskiste. Diese Forschungstätigkeit muss eben jetzt vom Steurzahler bezahlt werden,” meint der Finanzexperte.

Aber auch die geschockten Superreichen fordern Hilfe. Um den Schock zu verdauen und ihren gewohnten Lebensstil weiter halten zu können, verlangen die geschädigten Betrüger und Banken staatliche Hilfe aus europäischen Steuermitteln. „Wenn wir betroffen sind, dann ist das auch für die einfache Billa-Verkäuferin ein riesiges Problem,“ erklärt die Frau eines Euro-Millionärs aus Kitzbühel, die aus steuer- und finanzrechtlichen Gründen anonym bleiben möchte. „Wen wir nicht mehr in RTL-Exklusiv, ZDF-Leute-Heute, Seitenblicke oder High Society vorkommen, weil wir knapp bei Kasse sind, ja was wird dann aus all den armen Menschen die nichts haben? Wir verschaffen diesen armen Menschen jede Woche wenigstens ein paar Minuten Träume.“

Insgesamt habe der Skandal Schockwellen durch den Finanzmarkt geschickt. Bisher waren Banken, Hedgefonds, Finanzberater und Aufsichtsbehörden davon ausgegangen, dass sie selbst die dreistesten Betrüger, Abzocker und Vertuscher gewesen wären. Der Fall Bernard Madoff hat jetzt einen Paradigmen-Wechsel ausgelöst. „Man muss sich schon fragen, wo das alles noch hinführen soll?“ meint ein Finanzexperte der größten europäischen Investmentbank, der aus steuer- und finanzrechtlichen Gründen anonym bleiben möchte. „In was für einer Welt leben wir eigentlich, in der grundehrliche Steuerbetrüger, deren Banken und Finanzoptimierer von kaltschnäuzigen Megabetrügern betrogen werden? Aber eines ist klar, bezahlen muss das alles der Steuerzahler, denn sonst stürzt das ganze Finanzsystem in sich zusammen. Und das muss verhindert werden, zumindest bis meine Betrügereien auffliegen.“

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Originally posted 2008-12-15 22:00:28.

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2 Kommentare auf "Madoff-Finanzskandal: Betrogene Betrüger fordern staatliche Hilfe – warnen vor Dominoeffekt in der Gesamtwirtschaft!"

  1. Madoff Betrug: Wiener Bank Medici hat Madoff Fonds verkauft sagt:

    [...] – aber welcher? Madoff- Kurze Zusammenfassung Madoff-Betrug schadet nicht nur Grossbanken Betrogene Betrüger und staatliche Hilfe Auch Anleger aus Europa von Madoff-Betrug betroffen Der größte Betrug aller Zeiten – [...]

  2. Heinze sagt:

    Ich glaub ich muss aus der Haut fahren, dass ist ja wohl so was von dreist. Große Sprüche klopfen ein dickes Leben führen und nichts auf andere geben und dann plötzlich an gekrochen kommen und der Gemeinschaft sagen, jetzt müsst ihr aber helfen. Solche Leute sollte man einfach mal kräftig übers Knie legen. Viel zu viele Finanzberater haben einfach nur ihren eigenen Profit im Sinn. Es kann doch nciht sein, dass dann andere zahlen. Schon schlimm genug, dass solche Typen in Zeiten von Plattformen wie censum.de überhaupt noch Kunden finden. Ich persönlich würde die schneller vor die Tür setzen als sie gucken können.

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