Sony feuert alle Musikproduzenten: „Wir konzentrieren uns voll auf Copyright Infringements!“

1. Dezember 2012 | Von | Kategorie: Wirtschaft

New York City – Eine völlige Neuausrichtung des operativen Geschäfts plant man bei Sony Music Entertainment (SME): Die seit Jahren defizitäre Produktion von Tonträgern wird per Jahresende eingestellt. Die Nummer 2 am Weltmarkt will danach nur mehr auf das Kerngeschäft der weltweiten Verfolgung von Copyright Verletzungen fokussieren. Das gab die Konzernleitung anlässlich einer Pressekonferenz im Headquarter der Sony Music Entertainment in New York bekannt.

„Alle Musikproduzenten, Talent-Scouts, Tontechniker und sonstigen Kreativen werden in den nächsten Wochen abgebaut“, erklärte ein Vorstandssprecher von Sony gegenüber der Presse: „Wir konzentrieren uns auf unser Kerngeschäft, wie es sich in den letzten Jahren unaufhaltsam entwickelt hat.“ Gemeint ist die „gnadenlose weltweite Verfolgung von Uhrheberrechtsverletzungen“, wie es wörtlich heißt. Seit Beginn des Jahres werden daher auch nur mehr Juristen eingestellt. Erste Schritte seien also bereits gesetzt, die Kapitalmärkte verlangten aber eine weitere Fokussierung des Musik-Multis.

Das Geschäft mit der Verfolgung von Copyright Infringements werde dabei aber auch in der Breite weiter ausgebaut. So reiche es in Zukunft sicher nicht mehr aus, Private zu verfolgen, die sich einen Song illegal aus dem Internet herunterladen oder einen nicht autorisierten Handy-Klingelton verwenden. Man müsse vielmehr auch Künstler, „die mit bereits existierenden Akkordfolgen operieren, mit allem Nachdruck zur Verantwortung ziehen“, bestätigt die Konzernleitung. Auch neue technische Möglichkeiten sollen genutzt werden. Mit der Automobilindustrie liefen bereits Kooperationsverhandlungen hinsichtlich der Einführung eines weltweit „flächendeckenden Voice Recognition Systems in Autos“. Denn Studien belegen, dass der Musikindustrie durch das Mitsummen von Melodien aus dem Autoradio täglich über 300 Millionen Dollar an Gebühren entgehen.

Ähnliche Überlegungen stellt man offensichtlich auch beim Weltmarktführer Universal Music Group an, wenngleich die Tochter der französischen Vivandi S.A. noch zu keiner Stellungnahme bereit ist. Informierte Kreise bestätigen aber Bemühungen des Konzerns, sich auf „Spionage Satteliten einzukaufen“. Ziel sei ein globales Abhörsystem ergänzt durch ein vollautomatisches Inkasso: Ortet das System eine so genannte „Violation“, wird der entsprechende Betrag ohne weiteres von der Kreditkarte oder dem Bankkonto des Urheberrechtsbrechers abgebucht. Im Fall von Einsprüchen wird die Causa an lokale Anwälte kostenpflichtig übergeben und ausnahmslos gerichtlich verfolgt. Dass auch bereits über kräftige Preiserhöhungen nachgedacht wird, wollte man weder bei Sony noch bei Universal bestätigen. Die Märkte reagierten jedenfalls positiv: Die Aktien der SME-Mutter Sony Corporation schlossen gestern Abend elf Prozent im Plus.

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Originally posted 2010-04-27 21:00:33.

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3 Kommentare auf "Sony feuert alle Musikproduzenten: „Wir konzentrieren uns voll auf Copyright Infringements!“"

  1. Edwin Moses sagt:

    Großartiger Unsinn! Aber genau so wird es kommen!

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  2. Tweets that mention Sony feuert alle Musikproduzenten: „Wir konzentrieren uns voll auf Copyright Infringements!“ | salamiNEWS - Achtung Satire! -- Topsy.com sagt:

    [...] This post was mentioned on Twitter by Jens Arne Männig and moe, salamiNEWS. salamiNEWS said: Sony feuert alle Musikproduzenten: „Wir konzentrieren uns voll auf Copyright Infringements" http://tinyurl.com/2d6llwy [...]

  3. Goldborg sagt:

    Das ist eine Kapitulationserklärung der Konzerne, welche noch immer nicht kapiert haben dass man mit schlechten auf MP3 gequetschte Musik Downloadprodukten nicht das gleiche Geld kassieren kann/darf wie mit hochwertiger Hardware wo das Album, die Platte, die CD mit Booklet der Kunde wie früher in den Händen halten und archivieren kann.

    Selbst bei den legalen MP3-Downloads erhalten die Kunden ein beliebig billige gegen null tendierend multiplizier- und vervielfältigbare “virtuelle” Produkte. Womit die Absicht klar erkennbar ist: Diese Konzerne wollen mit diesen Methoden deren Verluste der Vergangenheit auf Kosten der legalen Kunden nivellieren und wenn geht – noch mehr abkassieren wie bisher.

    Diese Konzerne werden noch immer von Managern mit Geisteshaltung und Gebahrung aus dem vorigen Jahrhundert geleitet.

    Da kann man mit der Prophezeiung gar nicht so falsch liegen, dass das so wie sich diese Herren das vorstellen absolut in die Hose gehen wird. Die schießen sich damit selbst ins eigene Knie.

    Sony Records wird dann statt einem Heer von Musikern und Produzenten nur mehr ein Heer von Rechtsanwälten beschäftigen um in die Schlacht gegen deren eigenen Konsumenten zu ziehen um deren alten Pfründe zu sichern. Lächerliche Akkordfolgen wollen die sichern ?
    Da müssten sie alle Blues und Rock’n Roll-musiker mit deren drei Griffen (Tonika, Subdominanten,Dominante) verklagen oder was?

    Aber es ist auch eine gute Idee dass Sony sich viele Rechtsanwälte zulegt, damit diese dann wenigstens deren Niedergang und geordneten Konkurs im Endeffekt verwalten können.

    Denn Überleben werden – wie in der Natur und im Wettbewerb üblich – nur jene welche sich geänderten Situationen am besten anpassen können.

    Das tut Sony Records damit definitiv nicht.

    Denn es ist ein Irrtum zu glauben dass illegale Mp3 Downloads den Raubkopieren kein Geld kosten. Nach meinen Recherchen kostet es einen Computer, einen Internetzugang und dann Traffic, Zeit und Nerven mit den Risiko schlechte Qualität oder sich sogar Schadprogramme in diesen Tauschbörsen einzuhandeln.

    Ich denke auch diese Raubkopierer können rechnen. Und wenn legale Downloads preiswerter und mit weit weniger Risiko behaftet wären als diese schmuddeligen Tauschbörsen, würden die Umsätze der Musikbranche erheblich zunehmen.

    Doch Sony hat sich ja auch mit dem illegalen Trojanern auf deren früher produzierten CDs um deren Kunden auszuspionieren nicht gerade einen guten Namen gemacht wie hinterhältig uns selbst oft mit illegalen Handlungen große “erhrbare” Konzerne agieren können.

    Die Zukunftsperspektive kann nur heissen: Preise im hohen Niveau kann man nur argumentieren mit neuer Technologien, bessere Qualität (mit „HQ-MP3s/OGG“ mit z.B. 48/96khz, 24 Bit ?), und Parallelstrategie: die üblichen alten MP3-technologien und Files erheblich preiswerter anbieten.

    Aber mich fragt Sony-Records nicht, denn ich bin ja nur ein “unbedeutender” kleiner Musikproduzent,
    und Sony-Records wird dann auch im Juristenkram in weitere Zukunft ersticken und damit völlig blind für Zukunfstperspektiven.

    Die Geschäfte werde dann jene machen, welche sich mehr um diese Zukunftsperspektiven kümmern werden und das können durchaus auch kleine Firmen mit Wachstumspotential schaffen.

    Ich selbst bin Zeitzeuge wie hochrangige technologieführende Firmen oder Konzerne durch deren selbst verschuldeten Inflexibilität im vorigen Jahrhundert schneller verschwunden sind als einem lieb war und
    auch der mächtige Sony Konzern ist davor absolut nicht gefeit.

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