Mit prallen Geldkoffern auf dem Weg ins Audimax: Hahn plant ”perfekte Weihnachtsüberraschung”

27. September 2011 | Von | Kategorie: Politik

Wien – “Die Studenten werden schön schauen”, sagte Wissenschaftsminister Johannes Hahn heute morgen zu einer kleinen Gruppe Journalisten, die ihn auf dem Weg zum Audimax begleiteten. “Weihnachtsüberraschung gelungen”, sagte Hahn fröhlich nickend zu sich selbst. Gleich werde er den Besetzern die langersehnte Bildungsmilliarde überreichen. “Da wird’s einige große Augen geben”, sagte Hahn während er die zwei schwarzen Geldkoffer in seinen Händen liebevoll hin und her schwenkte. Wochenlang hatte der Minister hinter den Kulissen hektische Vorbereitungen für den Moment getroffen. “Am schwierigsten war es so zu tun, als würde mich der Uni-Streik gar nicht interessieren, als wäre ich total gegen all ihre Forderungen”, sagte Hahn und schüttelte lächelnd den Kopf.

“Ich musste mich manchmal wirklich zusammenreißen, damit ich die Überraschung nicht verderbe”. Dabei habe der Minister schon ab dem ersten Tag der Besetzung den Plan für das “perfekte Geschenk” geschmiedet – die Milliarde für die Unis habe schon wenige Stunden später besorgt. Schon als Kind habe er sich immer am meisten über Dinge gefreut, bei denen er nie und nimmer dachte, dass er sie tatsächlich bekommen würde. “Den Studenten wird es heute ähnlich gehen”, so Hahn, der angab sogar “100 Mille extra für die Sandler” in die Koffer gepackt zu haben.

So gerne wäre er schon früher ins Audimax gekommen, sei er doch von Anfang an ein großer Anhänger der Bewegung gewesen, aber dann wäre der Knalleffekt einfach nicht der gleiche gewesen. “Ich habe mir halt immer den Livestream angesehen und im Standard-Online Forum mitgefiebert”, so Hahn. Die vergangenen Tage habe er in allen möglichen Sitzungen in Brüssel verbracht, er habe daher noch nicht mal Zeit gehabt, seinen Kabinettschef zurückzurufen, der 87 Mal versucht hatte, ihn zu erreichen. “Ich bin mir sicher, er ist genauso aufgeregt wie ich” bekräftige Hahn seine Vorfreude auf das Leuchten in den Augen der Uni Aktivisten.

Beim Betreten der Universität legte Hahn den Zeigefinger über den Mund und forderte die anwesenden Reporter auf leise zu sein, da die Besetzer im Audimax gerne länger schliefen. “Die sind alle noch in Ihre Schlafsäcke gekuschelt”, sagte der Minister kichernd angesichts der leeren Gänge. “Wir wollen sie nicht aufwecken, die Tür ist noch zugesperrt, warten wir einfach bis der erste rauskommt”.

Bei Redaktionsschluss wartete der Minister noch immer vor dem Audimax Eingang und spielte auf einem der schwarzen Geldkoffer sitzend “Snake” auf seinem Handy.

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Originally posted 2009-12-22 21:00:05.

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