Nationalrat statt Altenheim

3. Oktober 2012 | Von | Kategorie: Politik

Ebreichsdorf – Andere beginnen in der Pension Golf zu spielen, Vögel zu beobachten oder Windeln zu tragen. Er macht Politik. Frank Stronach, der 80jährige Jungpolitiker, will es auf seine alten, ja antiken Tage noch einmal wissen. Doch warum tut sich der überaus betagte Mann das an? Und warum schreitet seine Familie nicht schützend ein? Ein Kommentar von salamiNEWS , Politikforscher und Facharzt für geriatrische Medizin Bachelor med. Jürgen Miedl .

Satirischen Gerüchten zufolge sind die Angehörigen Stronachs sehr erfreut über das bevorstehende Polit-Engagement des Familienvaters. „So ist Papa wenigstens beschäftigt und geht uns nicht auf die Nerven!“, soll etwa seine Tochter im Kreise von Freunden verlautbart haben. Und Belinda Stronach angeblich weiter: „Freilich vermischt er in seinen politischen Ansichten aufgeschnappte rechte und linke Positionen zu wirren Hirngespinsten – aber viel gefährlicher wäre, wenn er in seinem Alter noch Auto führe!“

Das Phänomen ist bekannt: Die Pflege alter, oft schon verwirrter Menschen wird eine immer schwerere und für die Angehörigen beinahe nicht mehr zu schulternde Bürde. Es ist daher durchaus verständlich, dass es die Stronachs freut, wenn Frank nun seine persönliche Altenanimation durch die heimische Innenpolitik erfährt. Denn Fakt ist, dass ein Heimplatz für die Familie viel kostspieliger käme, als ein Nationalratsmandat.

Auch die bereits anlaufende mediale Nachmittagsbetreuung dürfte andere Altenheim-Unterhaltungsprogramme, wie verpflichtende Spieleabende, Aqua-Jogging und Nordic Walking im altenheimeigenen Aufenthaltsraum an Spannung um Längen übertreffen. Auch sollen die Stronachs Josef Bucher bereits 500.000 Euro monatlich geboten haben, wenn dieser persönlicher Zivildiener des Milliardärs wird.

Ein anderes, noch gehässigeres Gerücht besagt hingegen, dass die Familie nur auf die Fertigstellung des „Team Stronach“-Parteiprogramms warte, um Frank endlich entmündigen zu können. Wie manche Kritiker meinen, könnten einige der bereits verlautbarten politischen Inhalte des Magna-Gründers tatsächlich für derlei Anliegen verwendet werden.

Auch könnte der offen geäußerte Wunsch, die ÖBB kaufen zu wollen Türen öffnen – und zwar Tür und Tor zum Altenheim. „Es ist per se nichts Ungewöhnliches, wenn greise Menschen plötzlich wieder mit der Eisenbahn spielen wollen. Doch ist es für die Allgemeinheit sicherlich angenehmer, wenn solche Kindereien private Blödelei bleiben und den heimischen Hobby-Keller nicht verlassen. Andererseits wäre ein billigeres Board-Service im Zug super. 2,50 für einen Espresso… Ich meine: Was soll das?“, analysiert ein namhafter Geriatriker hinter vorgehaltener Hand.

Ein in diesem Zusammenhang wenig besprochenes Phänomen ist der Umstand, dass die Steiermark augenscheinlich ein wohliger Nährboden für wirres Polit-Quereinsteigertum darstellt, wie Muskelmime Schwarzenegger, Fahrzeugteilemilliardär Strohsack und Eishockeyrowdy Voves zeigen. Welches Neo-Politmonster steigt als nächstes aus dem Kernölsumpf? Man darf es jedenfalls mit Spannung – und wohl auch Furcht – erwarten.

Exlusiv für salamiNEWS aus Ebreichsdorf: Jürgen Miedl

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Ein Kommentar auf "Nationalrat statt Altenheim"

  1. Maria-Luise sagt:

    Die Antwort der SPÖ auf Stronach: Blecha macht die Partei zukunftsfit. Und das ist keine Satire!

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