Neue FPÖ-Kampagne: Wien darf nicht London werden!

18. Oktober 2012 | Von | Kategorie: Politik

Wien – Wer seit gestern durch die trostlosen Straßen von Favoriten oder Simmering geschlendert ist, wird die neuen Wahlplakate der FPÖ bemerkt haben. Interessant ist, dass die Heimatpartei einen neuen Feind gefunden hat: das Wetter. „Wien darf nicht London werden“, heißt es auf großen roten Lettern hinter einem strahlenden und dank Photoshop faltenlosen HC Strache. Die neue Kampagne dürfte zum passenden Zeitpunkt lanciert worden sein, was wieder einmal die Reaktionsschnelligkeit und Wandlungsfähigkeit der Blauen demonstriert. Denn seit fast drei Wochen sind die sonst als lebenslustig bekannten Wiener höchst unzufrieden mit der Wetterlage.

„Es ist mittlerweile echt zum Scheißen“, so der knappe Kommentar von Walter Kosic. Andere Passanten und Hüttchenspieler auf der Simmeringer Hauptstraße schlagen in dieselbe Kerbe. „Irgendwas ist da ganz faul und ich bin echt froh, dass sich die FPÖ jetzt darum kümmert. Irgendwer ist sicher schuld daran und dagegen muss was unternommen werden“, so Armin „Rambo“ Resednic, Funktionär der Simmeringer FPÖ.

HC Strache und sein Generalsekretär Herbert Kickl freuen sich über den Erfolg der neuen Offensive und zeigen sich ob des Zuspruchs wenig überrascht. „Wir wissen natürlich, was die Wiener und Wienerinnen wollen und was nicht. Und so ein Wetter ist hier völlig fehl am Platz“, so ein siegessicher lächelnder HC Strache gegenüber Medienvertretern. Kickl ortet die Ursache für die Misere in der Überfremdung: „Vor zehn, zwanzig Jahren hat es so etwas nicht gegeben. Zu viele ausländische Köche verderben den Wetter-Brei.“ Und EU-Politiker Mölzer sieht sogar eine Verbindung zwischen dem Schlechtwetter und den „grillenden Türkensippen auf der Donauinsel“, wie er gegenüber salamiNEWS bekräftigt.

Die gelungene Plakataktion hat aber jedenfalls einmal mehr bewiesen, dass die FPÖ im Jahr 2010 noch unberechenbarer für die Polit-Konkurrenz sein wird. SP-Gourmand Michael Häupl lässt sich jedoch auch dadurch nicht aus der Ruhe bringen: Für ihn überwiegen selbst am Schlechtwetter die positiven Seiten, denn „sein Flascherl Rotwein könne man genauso gut in den eigenen vier Wänden genießen“. Grünen Chefin Glawischnig hingegen versprach, sich für „gleiche Rechte auch für Regen“ einzusetzen.

Der Anti-Schlechtwetter-Feldzug wird in der Strache-Partei jedenfalls weiterhin Thema bleiben und die gescheiterte Bundespräsidentschaftskandidatin Barbara Rosenkranz versprach jetzt schon verheißungsvoll: „Kindersegen statt Dauerregen!“

Für salamiNEWS : Francois Plaiasu

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Originally posted 2010-05-26 21:00:56.

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