Wien – Nach zwei Jahren „große Koalition“ ziehen Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Josef Pröll (ÖVP) zufrieden Bilanz. „Es geht einiges weiter im Land“, so der Titel einer Pressekonferenz im Anschluss an die Ministerratssitzung. So gehe beispielsweise bei der Verwaltungsreform, in der Bildungspolitik und bei der Bekämpfung der Vetternwirtschaft alles weiter wie bisher. Man kommentiere ja nur ungern die eigenen Erfolge, aber „was die Mutter aller Koalitionen in den letzten Monaten zustande gebracht hat, spottet jeder Beschreibung und passt auf ein Blatt Papier – oder umgekehrt“, sinniert ein nachdenklicher aber zufriedener Werner Faymann.

„Die Freunderlwirtschaft geht weiter wie bisher. Allerdings drängen wir die Blauen schön langsam wieder von den Futtertrögen weg. Das ist die gute Nachricht“, erklärt ein sichtlich gut gelaunter Josef Pröll vor der versammelten Presse. Zudem habe man die Justiz angehalten, alle Ungereimtheiten im Dunstkreis von FPÖ und BZÖ aus deren Regierungszeit rigoros aufzuklären. Schließlich gelte es, „das Ansehen Wolfgang Schüssels und seiner Ära vom Sudelsumpf seiner unwürdigen blauen Steigbügelhalter zu befreien und im gerechten Licht erstrahlen zu lassen“, so der Vizekanzler.

Auch Bundeskanzler Werner Faymann zeigt sich mit dem Erreichten zufrieden: „Die gegenseitige Blockade in der Bildungspolitik sei ein herausragendes Beispiel dafür, was weiter gehe, wenn man nur wolle“, freut sich der Regierungschef. Das könne und müsse so weiter gehen. Auch gebe der nun schon Jahrzehnte währende völlige Stillstand bei der Verwaltungsreform Anlass zur Hoffnung. „Wenn das alles weiter geht, dann könnten wir in ein paar Jahren nicht nur als Bildungs-, sondern auch als Wirtschaftsstandort den Anschluss verloren haben“, so der Vizekanzler, darauf dürfe „man durchaus auch einmal stolz sein.“

Originally posted 2011-03-21 11:01:47.