Begräbniskritiker bemängeln klischeehafte, vorhersehbare Beisetzung

15. Dezember 2011 | Von | Kategorie: Chronik

Bad Reichenhall – Wenig positive Resonanz fand die sonntägliche Beerdigung von Edwin Mattershuber. Die Kritiker bemängelten insbesondere die einfallslose Art und Weise mit der der 76-jährige zu Grabe getragen wurde. “Wer gehofft hat, dass Pater Georg in der Neuinszenierung des alten Klassikers neue Akzente setzen kann, der wurde bitterlich enttäuscht”, schrieb etwa Serge Roussek. “Langweilig von der Wiege bis zur Bahre”, titelte sein Kollege Albert Frier-Palffy.

Offenbar habe Familie Mattershuber nach zwei erfolgreichen Taufen und einer Erstkommunion völlig verlernt wie man ein interessantes Begräbnis aufzieht, stellte Roussek in seiner vernichtenden Rezension fest. Ebenso wie Frier-Palffy tadelte er insbesondere die farblose Darstellung der Witwe Herta Mattershuber: “Mit ihren monotonen Schluchzern schafft sie es, das einfallslose Begräbnissetting der Pfarre St. Ullrich mit noch mehr Langeweile zu füllen”. Palffy bemerkte, dass sich die Trauergemeinde auch bei der Auswahl der Kondolenz-Statisten nicht mit Ruhm überhäuft habe. “Ewig die gleichen stummen Männer und Frauen, das haben wir alles schon einmal gesehen”.

Rüdiger Beerbaum, einer der einflussreichsten Bestattungskritiker im süddeutschen Raum, war ebenfalls nicht angetan. “So erbärmlich wie die geradezu peinlich berechenbare Totenmesse war nur, was beim Leichenschmaus danach aufgetischt wurde.” Alle Kritiker sind sich einig, dass diese schlechte Performance, die Vorfreude auf das wahrscheinlich scheinende Begräbnis von Tante Rosi im Winter deutlich trübt.

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Originally posted 2010-08-10 22:05:30.

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