Baden – Wieder einmal hat Erwin Trummer gestern vormittag eine völlig misslungene Sprachbox-Nachricht hinterlassen. Zum dritten Mal innerhalb von zwei Wochen hat der 42-jährige es damit nicht fertiggebracht, fehlerfrei und verständlich sein Anliegen sowie eine Bitte um Rückruf vorzubringen. Stattdessen erläuterte der Vertriebsmitarbeiter eines Baumaschinenunternehmens noch bevor er seinen Namen nannte, vier Minuten und 37 Sekunden lang weshalb seine Stimme eventuell leise klingen könnte und dass das, sofern es wirklich so leise sei wie ihm gesagt werde, nur an den Werkseinstellungen seines neuen Mobiltelefons liegen könne, die sich aber aus einem Trummer unbekannten Grund nicht abändern ließen.

Wie bei fast allen seiner Nachrichten hatte Trummer auch diesmal den Grund seines Anrufs gar nicht erst erwähnt. “Das überrascht mich gar nicht, das ist die Spezialität vom Erwin”, sagte sein ehemaliger Arbeitskollege Manfred Haubner auf Anfrage von Journalisten. Während der gemeinsamen Zusammenarbeit habe es oft geradezu detektivischen Ehrgeiz gebraucht um herauszufinden was Trummer bei seinem Anruf eigentlich gewollt haben könne, so Haubner. Er fügte an, dass er in den vier bis siebenminütigen Nachrichten, die ihm regelmäßig von Trummer hinterlassen wurde aber nur in den seltensten Fällen sachdienliche Hinweise auf seine Anrufmotivation finden konnte. “Meistens sprach er über das was gerade in dem Moment kurz bevor der Piepton erklungen war, passiert ist”, so Haubner. Einmal habe ihn Trummer aus dem Auto aus angerufen und beim Warten auf das Freizeichen einen Hasen über die Fahrbahn hoppeln sehen. “Die Nachricht, die er mir kurz darauf hinterlassen hat war über sechs Minuten lang, klassisch Erwin”, so Haubner.

Bei Redaktionsschluss hörte Trummers Vorgesetzter gerade ein Sprachbox-Nachricht ab bei der sich Trummer drei Minuten und 36 Sekunden lang für den späten Zeitpunkt seines Anrufes entschuldigte.

Originally posted 2010-03-10 23:42:21.