Geplanter Lehrerstreik scheitert an ÖBB- und Post-Streik! Einigung erzwungen!

2. Juli 2012 | Von | Kategorie: Chronik

Wien – Zu einer gewalttätigen und handgreiflichen Auseinandersetzung zwischen Spitzengewerkschaften kam es gestern Abend in der Säulenhalle des Parlaments, als bekannt wurde, dass ein zeitgleich geplanter Überraschungsstreik von Post und ÖBB den geplanten Lehrerstreik am Donnerstag in Wien zum Scheitern gebracht und die Lehrergewerkschaft zu einer Einigung mit der Regierung gezwungen hat. Bei einer Schlägerei zwischen ÖBB-Gewerkschafter Wilhelm Haberzettl, Post-Gewerkschafter Gerhard Fritz und Lehrergewerkschafter Fritz Neugebauer wurden alle drei Gewerkschafter verletzt und danach zur Erstversorgung in verschiedene Wiener Unfallkrankenhäuser gebracht.

„Wir haben unseren Streik für Donnerstag schon seit Monaten geheim und sorgfältig geplant und auch die Kollegen darüber brieflich informiert“, erklärte ÖBB-Gewerkschafter Wilhelm Haberzettl gegenüber Medienvertretern in einer improvisierten Pressekonferenz im Unfallkrankenhaus Meidling. „Wir konnten nicht wissen, dass die Information an die Kollegen der Lehrergewerkschaft wegen eines geheim geplanten und durchgeführten Streiks der Postgewerkschaft nicht zugestellt wurde.“ Die ÖBB sahen sich deshalb außerstande am Donnerstag tausende Lehrer aus der Provinz in die Bundeshauptsstadt zu einer geplanten Großdemo der Lehrergewerkschaft transportieren zu können.

Die Postgewerkschaft weist jede Verantwortung für das allgemeine Streikdurcheinander in Österreichs geschütztem Arbeitsmarkt und das Scheitern der Lehrer-Demo von sich. „Unsere letzten öffentlichen Streikdrohungen hat damals niemand ernst genommen und deshalb mussten wir den Poststreik diesmal geheim durchführen“, erklärte Postgewerkschafter Gerhard Fritz bei einem Pressegespräch mit der APA im Unfallkrankenhaus Lainz. „Es ist ja wieder typisch Lehrer, dass die nicht einmal nachfragen und sich um den Rest der Welt nicht kümmern – die G’fraster. Und jetzt sind wieder alle anderen schuld nur nicht die Lehrer.“

Fritz Neugebauer, der im Wiener AKH nicht nur wegen seiner bei der Prügelei erlittenen Verletzungen behandelt wurde (bei dem Beamten wurden auch gleich 37 Kilogramm fett abgesaugt), zeigte sich besonders über die Kollegen bei der ÖBB erbost. „Das sind Beamte und die haben eine Verpflichtung dem Staat und den BürgerInnen gegenüber. Dieses faule Eisenbahnergesocks soll arbeiten und nicht den Staat behindern“, erklärte Neugebauer im AKH. „Es ist ungeheuerlich, dass wegen der Eisenbahner jetzt Lehrer nicht wie geplant nach Wien kommen können und die Großdemonstration durchführen können und wir uns stattdessen mit der Regierung auf einen faulen Kompromiss einlassen mussten. Wir als GÖD planen deshalb eine Amtshaftungsklage gegen die Republik.“ Neugebauer erwartet sich von Infrastrukturministerin Bures eine gesetzliche Regelung, die klar stellt, dass auch an Streiktagen der ÖBB der Transport von streikenden LehrerInnen durch die ÖBB gewährleistet sein muss. „So kann man sich nicht verhalten und die unangenehmen Konsequenzen einer Arbeitsniederlegung einfach auf unbeteiligte Bevölkerungsgruppen abschieben“, ergänzte Neugebauer.

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Originally posted 2009-04-19 21:00:58.

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