Paderborn – Schuld am Geburtenrückgang in Europa und in anderen hoch entwickelten Gesellschaften rund um den Erdball sind nicht, wie bisher angenommen, ein höherer Lebensstandard, Karriere-Planung, Bildungsniveau und Emanzipation der Frau, sondern in erster Linie die Darstellung völlig unrealistischer Sexualstellungen auf Internet-Porno-Seiten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Aufsehen erregende Studie der Universität Paderborn, die dieser Tage im sexualwissenschaftlichen Magazin der „Society for Sex Therapy and Research”  veröffentlicht wurde.

„Die Leute liegen einfach nicht mehr normal aufeinander”, bringt Edward G. Hackensacker, Gastprofessor an der Universität Paderborn, das Problem auf den Punkt: „Die Menschen sehen im Internet akrobatische Stellungen, die ihre sportlichen Möglichkeiten bei weitem übersteigen. Namentlich Männer gestehen sich dies aber offensichtlich ungern ein”, erläutert Hackensacker. Dies führe in der Praxis nicht selten zu Lachkrämpfen bei den Partnerinnen und durch die darauf folgende erektile Dysfunktion beim Mann zum unfreiwilligen Abbruch des sexuellen Verkehrs, noch ehe es zur Ejakulation gekommen sei, warnen die Autoren der Studie.

Ein weiteres Problem erblicken die Wissenschafter in der auffälligen Diskrepanz zwischen der Penis-Länge professioneller Porno-Darsteller und der physischen Ausstattung durchschnittlicher Männer. „Manche Stellungen gehen sich einfach nicht aus”, warnt Hackensacker vor Stellungen, in denen sich die Schambereiche von Mann und Frau nicht näher als 15 bis 20 Zentimeter kommen.

Auch steige die Verletzungsgefahr in Europas Schlafzimmern dramatisch an. Einzig der zunehmenden sexuellen Inaktivität „des unter dem Leistungsdruck strauchelnden europäischen Mannes” sei es geschuldet, dass es nicht zu noch mehr Unfällen komme. Insbesondere vor den Schriften des Mallanaga Vatsyayana, einem Sexualleitfaden zur Erreichung des Kama (das Kamasutra, Anm. d. Red), das durch das Internet immer breiteren Bevölkerungsschichten zugänglich werde, warnen die Wissenschafter eindringlich: „Wir wissen von Fällen, in denen die Geschlechtspartner im Krankenhaus voneinander getrennt werden mussten, nachdem sie die Tempelstellung ausprobiert hatten.”

Originally posted 2009-03-12 21:30:49.