Topmanager, Visionär und Medienphilosoph Alexander Wrabetz überraschend zum ORF-General gewählt!

9. August 2011 | Von | Kategorie: Chronik

Wien – Der vielfach kritisierte Einfluss der ehemaligen Großparteinen SPÖ und ÖVP auf den staatlichen österreichischen TV- und Radio-Sender ORF dürfte Geschichte sein: Denn Medien-Guru Alexander Wrabetz, ein Mann für den die großen ausländischen Medien astronomische Ablösesummen zahlen würden, wurde am Dienstag als Chef in seinem Amt bestätigt. „Damit bleibt alles ziemlich gleich super, wie es jetzt schon ist“, wird ein Mitglied des Stiftungsrats zitiert. In der Tat atmet Österreich auf, dass der Maestro, wie er von seinem Neffen – ebenfalls Mitarbeiter des ORF – gern liebevoll genannt wird, für eine weitere Amtszeit zur Verfügung steht, um dem maroden Staatsfunk seinen blassrosa Stempel aufzudrücken.

„Ich bin kein Sesselkleber und habe mir das lange überlegt, mich aber schließlich überreden lassen“, erklärt Wrabetz, der international verehrte Hohepriester bildungsbeauftragten Fernsehens und reichweitenstarken Provinzradios. „Natürlich könnte ich im Ausland oder als technischer Leiter der Müllverbrennungsanlage Flötzersteig ein Vielfaches verdienen. Aber ich wollte meine treuen Fans in den Parteizentralen nicht enttäuschen und bleibe noch ein paar Jahre in Wien“, verspricht Wrabetz gut gelaunt im ORF-Interview für die ZIB24. Insbesondere SPÖ-Generalsekretärin Laura Rudas zeigt sich zufrieden mit der Entscheidung: „Ich mag seine männliche Art, die Dinge zu erledigen, die man ihm anschafft“, bestätigt sie im ORF-Mittagsjournal mit durchaus laszivem Unterton. Politischen Einfluss auf die Entscheidung habe es „aber zu keinem Zeitpunkt gegeben“.

Indessen mahnt ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch zur Kooperation auch mit seiner Partei. „Wie das funktionieren kann, wird seit Jahren exemplarisch in Niederösterreich vorgelebt“, erklärt er gegenüber dem ORF in der Sendung Niederösterreich Heute. Einig ist man sich jedenfalls in allen Parteien, dass es für den ORF nicht leicht werde, seine Vorreiterrolle in der politischen – bzw. politisch motivierten – Berichterstattung im härter werdenden internationalen Wettbewerb mit Berlusconis Medienimperium, den trickreichen der zensurgestützten Medienlandschaft beim ungarischen Nachbarn und den Dauerrivalen Albanien, Aserbaidschan und China zu verteidigen. Dennoch herrscht kurz nach der Weichenstellung von Wrabetz auf Wrabetz Optimismus bei seinem Neffen, dass er seinen Job behalten dürfe.

Exklusiv für salamiNEWS vom Küniglberg: Michael Schiebel

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