Uni-Reinigungspersonal schlägt Alarm: Durchfallsquote über 70%

1. Juli 2012 | Von | Kategorie: Chronik

putzfrau-13546738-mfbq,templateId=renderScaled,property=Bild,width=465 2 Wien – “So kann es nicht weitergehen, das Rektorat muss endlich etwas unternehmen!”. Mit diesem verzweifelten Appell wandten sich gestern die Putzfrauen der Wirtschaftsuniversität Wien an die Medien. Dragica Nelavic, die Sprecherin der Reinigungskräfte, sprach von katastrophalen Arbeitsbedingungen und reihenweise verstopften Toiletten. Sie forderte die Unileitung auf, die berüchtigten Knock Out–Menüs in der Mensa umgehend vom Speiseplan zu nehmen.

“Jedes Jahr zur Prüfungswoche ist es das gleiche”, so Nelavic. “Kaum beginnen die Klausuren, verwendet die Kantine ausschließlich Lebensmittel, die vor 1996 schon abgelaufen sind”. Diese Praktik des First In-Last Out ist von Rektor Christoph Badelt vor sieben Jahren angesichts zu hoher Speiselagerbestände eingeführt worden. Laut informierten Kreisen erreichten einzelne Menüs der letzten Prüfungswoche bis zu 70% Durchfallsquote, ein neuer Negativ-Rekord. “Schon letztes Jahr hab ich das Schimmelpilzrisotto nicht überstanden. Heuer habe ich mich mit wirklich viel Magenbitter vorbereit, aber es hat wieder nicht gereicht”, so der 22-jährige Patrick Hauer, der mit verbissendem Blick auf das Freiwerden einer Toilette wartete.

“Jeder Mensch weiß, dass die angebliche Zuccini Suppe am Freitag nur aus den pürierten Resten des Erbsenreises vom 7. April 1994 besteht”, so Nelavic, die anfügte, dass man darüber beinahe noch hinwegsehen könnte angesichts der blaßgrauen Fleischspeisen, die wahlweise als Putenfilet, Leberkäse oder Schopfbraten bezeichnet werden und die möglicherweise sogar aus dem vor-vorigen Jahrtausend stammen. Der Gipfel sei aber der aus tatsächlich vermodertem Holz bestehende vermeintliche Alt-Wiener Scheiterhaufen am Donnerstag, nach dessen Verzehr man sich nur allzusehr wünschen würde bei lebendigem Leib verbrannt zu werden. “Das wäre geradezu eine Erleichterung gegenüber der Höllenfeuer die diese Teufelsspeise in den Gedärmen auslöst”, sagte Nelavic.

In einer ersten Stellungnahme gab Rektor Badelt an, über einer Abkehr der umstrittenen Lebensmittelpolitik der WU nicht diskussionsbereit zu sein. Er könne sich aber zu Senkung der Durchfallsquoten spezielle Zugangsbeschränkungen zur Mensa vorstellen. Sie soll in Hinkunft nur Studenten mit exzellenten Verdauungsleistungen und ebensoguten Peristaltikwerten offenstehen.

GD Star Rating
loading...

Originally posted 2009-12-09 21:00:01.

Schreibe einen Kommentar