Exklusivinterview: Treichel-Stürgkh zur Zerstörung des Opernballs durch Ruby Rubacuore!

1. Juli 2012 | Von | Kategorie: Exklusivinterviews

Wien – Die Welt hält den Atem an und blickt wohlig schaudernd nach Wien. Selbst in Nordafrika ruhen die Waffen und die Volksaufstände relativieren sich vor dem Hintergrund der aufrechten Entrüstung über die jedes Gefühl für Anstand mit Füßen tretende Einladung eines italienischen Callgirls(!) durch einen stadtbekannten Baumeister zum Wiener Opernball. Ein Eklat, der seinesgleichen sucht und die feine Wiener Gesellschaft an den Rand des Wahnsinns treibt. An der Spitze der Empörten: Opernball-Organisatorin Desirée Treichl-Stürgkh. salamiNEWS stand sie im Exklusiv-Interview Rede und Antwort:

salamiNEWS: Frau Treichl-Stürgkh, die Welt verändert sich gerade dramatisch durch die Volkserhebungen in Nordafrika und im arabischen Raum und sie ringen im ORF-Interview um Fassung und Worte, weil der Herr Baumeister ein Flittchen zum Opernball einlädt. Ist das nicht alles – nun, sagen wir – unverhältnismäßig?

Treichl-Stürgkh: Ich weiß nicht, worauf Sie hinaus wollen. Diese Aufständischen können sich den Opernball doch gar nicht leisten und Diktatoren haben wir diesmal ja gar keine eingeladen.

salamiNEWS: Ja schon, aber ist es nicht relativ bedeutungslos, mit wem ein Viagra-befüllter Baumeister auf einen Wiener Ball geht?

Treichl-Stürgkh: Ist es nicht. Es ist vielmehr traurig, beschämend und pietätlos!

salamiNEWS: Wieso pietätlos? Prostituierte werden doch sogar als Besucher der heiligen Messe zugelassen.

Treichl-Stürgkh: Ja, aber meine Damen aus der besseren Wiener Gesellschaft und ich sind nicht irgendwelche Priester! Das dürfen sie nicht vergessen. Es ist erniedrigend und zutiefst enervierend! Selbst unsere mitunter etwas unsensiblen Gatten aus Politik und Hochfinanz verstehen unsere Kränkung.

salamiNEWS: Das mag ja sein. Aber verhindern können Sie den Besuch der jungen Dame sowieso nicht. Wozu also die Aufregung?

Treichl-Stürgkh: Das werden wir noch sehen. Wir haben für heute Nachmittag eine Krisensitzung ins Cafe Landtmann bei Plundergebäck einberufen. Da werden wir die empörenden Entwicklungen noch einmal besprechen.

salamiNEWS: Aber woher nehmen Sie die Zeit. Müssen Sie nicht alle zum Friseur?

Treichl-Stürgkh: Wo denken Sie hin. Die Figaros kommen doch zu uns. Wir treffen uns gerne vor dem Ball zu einem Gläschen Champagner und lassen uns ein bisschen nett herrichten. Dieses Jahr sind wir im Übrigen bei mir daheim. Wir können uns ja gemeinsam vom Landtmann ins Penthouse bringen lassen und gegebenenfalls da weiter diskutieren. Wir werden uns das einzigartige Ball-Erlebnis sicher nicht von einer – verzeihen Sie den Ausdruck – italienischen Schlampe zerstören lassen.

salamiNEWS: Also alles halb so schlimm?

Treichl-Stürgkh: Um Gottes Willen, doch! Meine Freundinnen und ich leiden entsetzlich. Sie machen sich ja keine Vorstellung!

salamiNEWS: Das tut mir leid. Aber morgen nach der Ballnacht ist vermutlich alles recht schnell vergessen?

Treichl-Stürgkh: Im Gegenteil: Nach dem Ball ist vor dem Ball! Wir müssen Baumeister Lugner irgendwie exkommunizieren, oder vielleicht ein Aufenthaltsverbot für Österreich verhängen lassen. So eine Pein ist uns jedenfalls nicht noch einmal zuzumuten.

salamiNEWS: Nun gut. Dann wünschen ich Ihnen und Ihren Damen namens der Redaktion alles Gute, eine rauschende Ballnacht und bedanke mich für dieses Gespräch.

Treichl-Stürgkh: Nichts zu danken, junger Mann. Noch ein Gläschen Champagner?

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Originally posted 2011-03-03 10:49:58.

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